Samtpfoten in Not & Projekt "Bauernhofkatzen"

Seit vielen Jahre kümmere ich mich selbstverständlich in meiner Freizeit um alle Katzen, welche den Weg zu mir finden oder einfach Hilfe brauchen. Für mich gibt es keinen Unterschied. Ob Verzichts-, Bauernhof- oder Handicapkatze. Auch für die angefahrenen Samtpfoten bin ich da. Noch nie bin ich an einer verletzten oder verstorbenen Katzen vorbeigefahren. Wenn die Katze gechipt ist, mache ich den Tierhalter ausfindig und bringe ihm sein Tier zurück. Viele Menschen freuen sich sehr, trotz dem Verlust eines Familienmitgliedes. Viele schöne Begegnungen in einem schwierigen Moment durfte ich all die Jahre erleben. Freundschaften entstanden.

 

Ich werde zukünftig unter Geschichten und Gedanken... darüber schreiben, was ich erlebe mit den Samtpfoten. Zugegeben, es sind nicht immer nur schöne Momente. Momente die viel Kraft und Zuversicht abverlangen. Viele Katzenseelen durfte ich retten und ihnen ein zweites Leben schenken. Leider gelingt es mir nicht immer. Aber wenn es soweit ist, bin ich da. Einer Katze, welcher ich in die Augen geschaut habe, kann und werde ich nie ihrem Schicksal überlassen. Wenn die Zeit gekommen ist, begleite ich sie auf ihrem letzten Weg. Bis zum Schluss. Immer mit dem Gedanken im Herzen: Du wurdest geliebt "meine" liebe Samtpfote.....

 

Bauernhofkatzen liegen mir besonders am Herzen. Leider gibt es, trotz intensiver Aufklärung, immer noch Bauernbetriebe, welche ihre Katzen nicht kastrieren. Man tötet lieber die Jungen. Leider gibt es in diesen Beständen auch Krankheiten. Leukose Katzenschnupfen sind stets ein grosses Thema. Auch unbehandelte  Verletzungen. Oder einfach nur "Hunger". Besonders im Winter sehe ich eine Zufütterung als sehr wichtig. Damit die Katzen gesund bleiben. Ebenso arbeite ich auf das Ziel hin, die Tiere zu kastrieren. Nur ein gesunder Bestand, kann ein guter Bestand sein. Schlussendlich erwarten die Bauern, dass die Samtpfoten die Höfe von Mäusen freihalten. Dies ist aber nur einer gesunden, vitalen Katze möglich. Wenn es schon Jungtiere hat, nehme ich sie mit 12 Wochen nach Hause und suche gute Lebensplätzli für sie. Natürlich gebe ich die Tiere nur an gute Plätze weiter. Ebenso teste ich sie auf Leukose, impfe und chipe sie. Wenn die Kleinen schon vor dem erreichen der 12 Woche weg müssen, habe ich meine Kätzin Naijuma zu Hause. Sie ist die geborene Mama. Obwohl sie noch nie eigene Kinder hatte, übernimmt Naijuma die Aufzucht der Baby. Sind sie genug alt, dürfen auch sie in ihr neues zu Hause einziehen.

 

Wenn Sie die Samtpfoten unterstützen möchten, freue ich mich sehr über eine Spende. Selbstverständlich kommt jede Spende vollumfänglich den Samtpfoten zu Gute. Die Spenden werden insbesondere für Futter und Tierarztkosten verwendet. Gerne lege ich die Rechnungen der Kosten vor.

 

In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön im Namen "meiner" in Hilfe geratenen Samtpfoten.

 

Sandra Fritschi

 

 

 

 

Glückliche Bauernhofkitten....

Frau Büsi - leider ohne Foto

 

Frau Büsi begegnete mir vor ca 1 Jahr das erste Mal. Madame war alles andere als nett. Im Gegenteil. Sie war - ist echt zickig. Menschen fand sie dazumals schon, ich sag mal: doof:-) So habe ich sie einfach gefüttert und auf sie geachtet. Sie zeigte sich auch nicht oft. Im April 2019 kam sie dann wieder einmal vorbei. Ich war entsetzt. Frau Büsi ist eine Langhaar Katze auf einem Bauernhof. Sie hatte links und rechts am ganzen Körper entlang zwei Flügel rausstehen. Ich kann es nicht anders beschreiben. Die Flügel bestanden aus verfilztem Fell. Abgerissen von der Haut. Ich hätte heulen können, als ich das sah. So haben meine Kollegin und ich entschieden die Kleine einzufangen, um sie dem Tierarzt vorzustellen und zu scheren. Die ersten Tage krochen wir in Felder herum - natürlich ohne das Land zu schädigen - stellten eine Katzenfalle usw. Leider alles ohne Erfolg. Dann endlich. An einem Abend, als ich noch mit meinem Hund unterwegs war, sah ich sie wieder. Ganz klein kauerte sie im Feld. Ich holte meine Schere und  ging zu ihr. Uhh, da schauten mich zwei ziemlich gehässige Augen an. Ablenkungstaktik war gefragt. Ein Flügel konnte ich ihr abschneiden. Dann kam wieder eine lange Zeit der Abwesenheit von Frau Büsi. Eines Tages hatte ich endlich Glück. Sie war da. Kam wieder zum Fressen. Nur ab und zu natürlich:-) Das war ok. Ich war froh, dass es ihr gut geht. Gut? Ja, bis zu dem Moment, wo ich sie kurz anfassen konnte. Denn wie gesagt, sie war - ist alles andere als nett. Ihr ganzer Körper war nur noch ein Panzer mit verfilzten Haaren. Was für Schmerzen muss dieses Wesen haben. Ich war entsetzt. Nach ein paar Wochen kam ich unverhofft in eine super Situation. Frau Büsi. In einem Raum. Türe zu. Böxli bereit und jetzt die Katze rein. So im Nachhinein muss ich sagen, es war eigentlich ganz einfach. Manchmal muss man sich einfach etwas trauen. Eine Woche war Frau Büsi bei mir in Quarantäne. Habe gehofft ihr Vertrauen etwas zu gewinnen für den bevorstehenden Tierarzttermin. So habe ich jeden Tag viel Zeit mit der Madame verbracht. Irgendwann durfte ich sie dann sogar streicheln. Was für ein schönes Gefühl. Nach ein paar Tagen habe ich sie entwurmt. Selten so viele Würmer in einem Kot gesehen. Einmal mehr...traurige Welt.

 

Dann kam der Tag, IHR Tag. Sie hatte ein neues Leben geschenkt bekommen. Frau Büsi. Jetzt dankbar und freundlich. Manchmal braucht es so wenig. Augen auf und helfen - oder melden.

 

 

 

Bonsai wurde mit seinen zarten  10 Wochen auf einem Balkon gehalten.....

Drei kastrierte und gesunde Bauernhofmädels. Es gibt auch Happy End`s.......

Eine spezielle kleine Seele. Als Bauerhofkitten vernachlässigt. Der Kleine war voller Haarlinge und Flöhe. Die Augen sahen nach der ersten einwöchigen Behandlung, wie auf dem Foto aus......

Bauernhof Kitten

Malia, wurde zum sterben ausgesetzt. Ich durfte sie auf ihrem letzten Weg begleiten.

Ruhe in Frieden kleine, grosse Seele....

Kholaya, Perserqualzucht. Kholaya wurde 6 Jahre in einem Zimmer gehalten. Vielleicht, weil er so pflegebedürftig ist....Heute entdeckt er mit seinen Freunden die Aussenwelt in vollen Zügen. Nach  zweimaliger Tränenkanal Op, lasse ich seine Augen nun so. Ihn stört es nicht. Aber die Menschen, welche dieses Tier so gezüchtet haben.....

Diese zum todegeweihte Seele lief mir in einem kleinen Dorf fast vor mein Auto. Er kam auf eine Kreuzung zu. Ich habe ihn sofort gesehen. Ganz schwach auf den Beinen. Sofort habe ich gekehrt, mit der grosses Hoffnung, dass der Autofahrer hinter mir die liebe Seele auch sieht und vorsichtig vorbei fährt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Er hat sich unter einem Bauwagen versteckt. Auf Locken mit Futter reagierte er nicht. Aber ich konnte von Weitem sehen, dieser Samtpfote geht es nicht gut. So bin ich unter den Bauwagen gekrochen. Ich durfte ihn ohne Widerstand zu mir nehmen und ich habe ihn ins Auto in eine Box gesetzt. Mit warmen Decken zugedeckt. Er war total unterkühlt. Als Dank und Wertschätzung an mich, hat er gleich mit "Milchtrittli" begonnen. Dann direkt in die Tierklinik.

 

Manchmal ist das Schicksal so hart. Hätte ich ihm doch so gerne noch ein paar schöne Jahre geschenkt. Leider war Malio positiv und hatte bereits einen grossen Tumor in der Nasenhöhle. Seine Zähne vereitert. Natürlich unkastriert. So habe ich mich entschieden Malio gehen zu lassen......In meinen Armen, ganz nah an meinem Herzen, in wärmende Decken eingepackt und seinen "Milchtrittli" hat Malio sich verabschiedet.....Ruhe in Frieden meine kleiner Freund......